Keltenwall zur Befestigung der keltischen Siedlung
Der Keltenwall gehört zur Befestigung einer keltischen Siedlung, einem Oppidum (lat. für „kleinere Städte“), die mit großer Wahrscheinlichkeit ihre Fortsetzung auf der Rheinauer Halbinsel fand. Grund für die Anlage dieser Siedlung könnte ein alter Rheinübergang sein, der bisher aber nicht genau zu bestimmen ist. Die Altenburger bezeichnen die-sen Wall als „Schanz“. Der Name Altenburg dürfte mit dieser Befestigungsanlage zusammenhängen. Seit 1853 wird der Wall in die vorrömische Zeit datiert (erstmals: der Züricher Gelehrte Ferdinand Keller), und damit den Kelten zuge-schrieben. Der Wall schützte die dahinter liegende Siedlung, die von ca. 150 v. Chr. bis 15 v. Chr. bestanden haben muss. Wall und Siedlung auf dem Schwaben wurden mehrfach archäologisch untersucht.
1929/30 gab es die ersten Scherbenfunde, die zur Untersuchung durch Georg Kraft aus Freiburg führten. 1956 fand eine erste systematische Untersuchung statt. Weitere Grabungen auf 6.000 qm Fläche führte Prof. Dr. Franz Fischer, Tübingen, 1972 bis 1975 und 1977 durch, Notgrabungen erfolgten 1985 im Zuge des Wasserleitungsbaus von der Pumpstation am Waldrand. Prof. Fischer untersuchte den ca. 800 m langen Wall 1973. In ihm steckt eine Pfostenschlitzmauer, wie sie als Rekon-struktion in der Wallmitte zu sehen ist. Vor dem Wall lag ein Graben mit 20 m Breite und 5 m Tiefe, der allerdings zu-geschüttet ist. Die Siedlung: Hinter dem Wall im Bereich der ehemaligen Kiesgrube fanden sich 80, bei weiteren Gra-bungen 1972-1975 weitere 97 Gruben.
Die Notgrabung lieferte 23 weitere Befunde. Sie alle wiesen auf Handel und Handwerk in diesem Oppidum hin. Es waren Fragmente von Bronze- und Eisengegenständen. Mehr als 200 Ge-wandspangen (Fibeln), eine davon aus Silber, konnten geborgen werden. Bekannt sind zwei bronzene Kunstwerke, eine Eberstatuette als Anhänger und ein kleiner Stierkopf. Zahlreich sind die Hinweise auf Münzherstellung, dazu gehören die Altenburger Büschelmünzen. Interessant sind auch die Keramikfunde. Mehr als 50.000 Keramikteile und mehr als 10.000 Amphorenfragmente wurden ausgegraben, was auf lebhaften Handel, vor allem mit Wein aus Südeu-ropa und Frankreich hinweist. Was zur Auflassung dieser Siedlung führte, ist nicht gesichert bekannt.
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