In memoriam Ernst Ostertag
Ira Schelling
Auch wenn der Tod eines jeden Menschen zum Leben dazugehört, so fällt der Abschied von Ernst Ostertag schwer. Wir haben einen Menschen verloren, der sich viele Jahre ehrenamtlich für die Jestetter Dorfchronik eingesetzt und bleibende Verdienste erworben hat. Mit unermüdlichem Engagement, umfangreichem Fachwissen und seiner Leidenschaft für die Fotografie und die digitale Bildbearbeitung hat er die Chronik von der manuellen Gestaltung durch Helge Kleber und Marlies Prinz auf die digitale Technik umgestellt.
Auf Initiative von Rainer Denzel hin unterstützte er das Redaktionsteam seit dem Ende der 1990er-Jahre mit der digitalen Bildbearbeitung. Bis anhin wurden für die Chronik praktisch nur Bilder in Papierform verwendet. 2003 kündigte der damalige Druckverlag an, dass künftig digitale Druckdateien erstellt werden müssen. Diese Ansage motivierte Ernst Ostertag, auf eigene Kosten ein Layoutprogramm zu erwerben und die Dorfchronik auf eine zeitgemäße Produktion umzustellen. 2003 war er erstmals für die gesamte digitale Bildbearbeitung verantwortlich und 2004 zusätzlich für das Layout. In jenem Jahr holte er mit Isabell Röhm eine professionelle Mediengestalterin ins Team, die Verantwortung für Gestaltung und Satz übernahm. Ernst Ostertag war von 2004 bis 2008 Mitglied im Chronikteam und er war bis zu seiner letzten Chronik 2008 für die digitale Bildbearbeitung zuständig. Darüber hinaus setzte er sich auch ohne diesen organisatorischen Rahmen jahrzehntelang für die Entwicklung und das Gelingen der Jestetter Dorfchronik ein.
Dieses Engagement ist nur eine Facette des breit gefächerten ehrenamtlichen Wirkens von Ernst Ostertag. An erster Stelle steht seine 37-jährige Amtszeit als Gemeinderat. Er wurde 1971 als Vertreter der Freien Wähler in den Gemeinderat der damals noch selbstständigen Gemeinde Altenburg gewählt. Von 1973 bis 1975 vertrat er seine Heimatgemeinde im Übergangsgemeinderat, zudem gehörte er von 1973 bis 1980 dem Ortschaftsrat an. Bei den nachfolgenden Wahlen konnte er sein Mandat behaupten und zwar immer als direkt gewähltes Gemeinderatsmitglied. Er wirkte in verschiedenen kommunalen Ausschüssen und Kommissionen mit. Ernst Ostertag war ein kritischer Mitdenker. Er trat für seine Überzeugungen mit ganzer Kraft ein und seine Entscheidungsfindung richtete er am Gesamtinteresse der Bürgergemeinschaft und am Gemeinwohl aus.
Ernst Ostertag war auch mit Leib und Seele Feuerwehrmann. Er gehörte 45 Jahre lang der Freiwilligen Feuerwehr an und war zwei Jahrzehnte lang im Feuerwehrausschuss tätig. Mit seiner pragmatischen, zupackenden Haltung setzte er sich für eine leistungsfähige Feuerwehr ein.
Ernst Ostertag war ein Gönner der Altenburger Vereine und er hielt große Stücke auf die Dorfgemeinschaft. Viele Jahre organisierte er den Altennachmittag in Altenburg, kümmerte sich um die Bühnentechnik beim Schnörriobed und war als Nikolaus beim Sportverein aktiv.
Für sein ehrenamtliches Engagement für die Jestetter Dorfchronik, sein Wirken in der Kommunalpolitik und der Dorfgemeinschaft, seine Initiative und Kreativität und sein Durchhaltevermögen bedanken sich Gemeinde und Redaktionsteam sehr herzlich.
Ernst Ostertag verstarb am 7. Juli 2024 im Alter von 80 Jahren. Er bleibt unvergessen.