30 Jahre Brassburger – in Harmonie und Spaß vereint
Heike Raif
Die Freude an der Musik bewog sechs (damals junge) Männer Anfang der 90er-Jahre dazu, eine Musikgruppe zu bilden. Da alle ein Blechblasinstrument spielen, »Blech« auf Englisch »Brass« heißt und alle mit Altenburg verbunden sind, war der Name »Brassburger« schnell gefunden.
Alfred (Alli) und Bernd (Pipe) Wipf spielen Trompete, bei manchen Stücken wechselt Alli auch auf die Gitarre. Peter (Pedro) Heine spielt Es-Horn und Martin (Märtel) Heine Posaune. Uli Vogt legt mit der Tuba die Basslinie, zudem holt er auch gerne mal das Akkordeon heraus. Erwin Binkert vervollständigt die Gruppe mit dem Bariton. Bei größeren Auftritten werden sie meistens von Markus Kintzi am Schlagzeug unterstützt.
Ihr erster Auftritt war an Weihnachten 1994 auf der Löhr. Da es immer mehr Zuhörer gab, wurde das weihnachtliche Spielen im Jahr 1999 an den Dorfbrunnen verlegt. Damals wie heute erfreuen die Brassburger mit ihren Weihnachtsliedern viele Menschen und ihre Auftritte an Weihnachten sind nicht mehr wegzudenken. Jung und Alt trifft sich traditionsgemäß an Heiligabend um 22 Uhr am Dorfbrunnen in Altenburg.
Bei allen sechs Herren spürt man die Freude an ihrem Hobby. Sie selbst bezeichnen sich als »Chaos-Truppe«, so würde bei den Proben ein Drittel der Zeit mit Notensuchen verbracht. Geschwisterliche Neckereien und Bierpausen sind obligatorisch. Die Harmonie unter den Musikern ist nicht nur hörbar, es ist auch eine freundschaftliche Verbundenheit zu spüren.
Offiziell gibt es bei den Brassburgern keinen Chef, alle sind gleichberechtigt. Musikalischer Leiter ist Alfred Wipf, der die Stücke zum Teil neu schreibt und für die Gruppe arrangiert.
Die Brassburger haben einen ziemlich vollen Terminkalender mit jährlich fünf bis acht Auftritten. Geprobt wird vier bis sechs Wochen vor einem Auftritt, zwei Stunden pro Woche. Augenzwinkernd erklären sie, dass die Terminfindung immer schwieriger wird, weil sie mittlerweile zwei Rentner in ihren Reihen haben. Der Proberaum ist nicht mehr wie früher bei Martin Heine in der Autowerkstatt, sondern seit einiger Zeit im Raum unter der Halle, wenn dieser frei ist.
Die Brassburger werden oft zu offiziellen Veranstaltungen angefragt, wie zum Beispiel zu Vernissagen im Alten Schulhaus, zur gemeindeinternen Weihnachtsfeier oder 2005 zur Verabschiedung des Bürgermeisters Alfons Brohammer. Sie spielten bei einer Fahnenweihe, beim Jubiläum der Sparkasse und waren schon bei der Frühjahrsmesse in Jestetten und beim Seniorennachmittag in Altenburg präsent. Auch zu besonderen kirchlichen Anlässen sind sie gern gesehen, spielen bei Messen, zu Neujahr oder auch bei Hochzeiten. Erwähnenswert ist ein Auftritt in der Klosterkirche Rheinau, immerhin haben sie dort unter anderem eine der größten und bekanntesten Rock-Hymnen unserer Zeit, nämlich »Stairway to Heaven« von Led Zeppelin, aufgeführt.
Auf die Frage nach ihren schönsten Erlebnissen sind sich alle einig, dass es derer viele gibt. So zum Beispiel das Chorprojekt mit Ernst Raffelsberger in der Kirche in Lottstetten, die Turmbläser-Messe in Jestetten, die Narrentreffen und Narrenmessen oder die Auftritte im Schloss Laufen und in der Klosterkirche Rheinau. Natürlich gibt es auch besondere Erlebnisse wie in Flumserberg, wo sie des Nachts nach einem Ständchen am Maschgenkamm mit ihren Instrumenten auf Skiern ins Tal hinuntergefahren sind.